Lob für TEMPiS vom Bayerischen Gesundheitsministerium

Städtisches Klinikum München, Presseinformation

Beeindruckt von der Leistung des Schlaganfallnetzwerk TEMPiS, mit dem das Klinikum Harlaching 15 Partnerkliniken im Südosten Bayerns telemedizinisch betreut, zeigten sich Ministerialdirektor Michael Höhenberger und seine Delegation vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, die am 24. Mai zu einem Informationsbesuch nach Harlaching gekommen waren. Ein Chefarzt aus Mühldorf und ein Oberarzt aus Eggenfelden schilderten die Zusammenarbeit aus Sicht der Partnerkliniken.

Lob für TEMPiS vom Bayerischen Gesundheitsministerium

(von links nach rechts) Dr. Georg Kislinger; Oberarzt der Tele-Stroke Unit im Rottal-Inn-Klinikum in Eggenfelden; Michael Höhenberger, Ministerialdirektor; Dr. Sandra Boy, Oberärztin der Universitätsneurologie Regensburg; Bruno Stein, examinierte Krankenpflegefachkraft mit Fachweiterbildung für Stroke Unit; Prof. Dr. Roman Haberl, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurologische Intensivmedizin, Klinikum Harlaching; Dr. Peter Müller-Barna, Oberarzt der Klinik für Neurologie und Neurologische Intensivmedizin, Klinikum Harlaching; Dr. Hans-Ulrich Kain, Chefarzt der Tele-Stroke Unit in der Klinik Mühldorf am Inn; Dr. Dieter Weeder, Klinikdirektor Klinikum Harlaching

(München, 30. Mai 2012) Rund 250.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland einen Schlaganfall. Damit ist der Hirninfarkt die dritthäufigste Todesursache. Etwa eine Million Betroffene tragen zeitlebens gravierende Behinderungen davon. Wen der Schlaganfall in einer Großstadt wie München trifft, der hat immerhin die Chance, in einer der vier etablierten Schlaganfalleinheiten, den so genannten Stroke Units, behandelt zu werden. Diese Spezialstationen können mit Sofortmaßnahmen, wie der medikamentösen Auflösung des Blutgerinnsels (Lyse) oder einer Wiedereröffnung des Gefäßes mittels Katheter Folgeschäden deutlich verringern.
In den Krankenhäusern in den ländlichen Gebieten fehlt oftmals das nötige Spezialwissen, um rasch geeignete Maßnahmen einzuleiten.
Um hier eine Brücke in der Versorgung zu bauen, wurde vor neun Jahren im Klinikum Harlaching unter der Leitung des Chefarztes der Neurologischen Abteilung, Prof. Roman Haberl, das telemedizinische Schlaganfallnetzwerk TEMPiS gegründet. Mittlerweile können 15 Partnerkliniken per Videoschaltung ihre Schlaganfallpatienten den Fachkollegen in Harlaching rund um die Uhr vorstellen und deren Meinung einholen.
Mit einer Liveschaltung in die Partnerklinik in Freising, in der ein 21jähriger Schlaganfallpatient vorgestellt wurde, konnte sich Ministerialdirektor Michael Höhenberger an Ort und Stelle ein Bild von der Arbeitsweise des Schlaganfallnetzwerkes machen. Der junge Mann, der glücklicherweise nur einen leichteren Infarkt erlitten hatte, schilderte seine Symptome, worauf die Harlachinger Schlaganfallexpertin Dr. Andrea Kirchner per Video verschiedene Untersuchungen mit ihm durchführte und im Anschluss mit dem behandelnden Freisinger Kollegen die weitere Vorgehensweise besprach.
Nach dieser Livedemonstration stellte der Leiter des TEMPiS Projektes, Dr. Peter Müller-Barna, noch einmal die Vorteile der telemedizinischen Versorgung in Zahlen dar. Im Netzwerk wurden bisher bereits über 28.000 Telekonsile und mehr als 2.700 systemische Lysetherapien durchgeführt, die Lyserate liegt bei über 13% aller ischämischen Schlaganfälle.
Ministerialdirektor Michael Höhenberger zeigte sich beeindruckt von dem Erfolg des Projektes: „Die Telemedizin stärkt die medizinische Versorgung vor allem im ländlichen Raum. So kommt medizinisches Spezialwissen auf dem schnellsten Weg zum Patienten – ohne dass lange Wege zurückgelegt werden müssen.“

Auch Dr. Peter Müller Barna sowie seine Kollegen Dr. Hans-Ulrich Kain (Chefarzt der Klinik Mühldorf am Inn) und Dr. Georg Kislinger (Oberarzt Rottal-Inn-Kliniken Eggenfelden), deren Tele-Stroke-Units beide zertifiziert wurden, hoben die Bedeutung dieses Austausches hervor für einen weiteren erfolgreichen Ausbau des TEMPiS-Projektes.

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