Seit über 17 Jahren bemüht sich das TEMPiS-Netzwerk, die Versorgung von Schlaganfällen in der ländlichen Region Südostbayerns zu verbessern. Dieses Jahr stand sicherlich in jeder Hinsicht im Zeichen der Corona-Pandemie, die auch für das Netzwerk eine große Herausforderung darstellte. Trotz der Umstände konnte durch eine gemeinsame Anstrengung die telemedizinische Versorgung ununterbrochen gewährleistet werden. Gerade im Rahmen einer solchen Pandemie gewinnt die Möglichkeit, Patientinnen und Patienten heimatnah behandeln zu können, an immenser Bedeutung.
Dennoch konnte auch im TEMPiS-Netzwerk ein vorübergehender Rückgang der Konsile im März/April beobachtet werden. Ein besorgniserregender Trend, der sich europaweit bestätigte, und möglicherweise auf eine zurückhaltende Vorstellung von
Schlaganfallpatientinnen und Schlaganfallpatienten in der Notaufnahme zurückzuführen ist. Umso wichtiger ist es, alle Anstrengungen dahin zu lenken, Patientinnen und Patienten mit Schlaganfallsymptomen zu ermutigen, möglichst rasch ein Krankenhaus aufzusuchen.
Im Verlauf der Pandemie konnte TEMPiS auch seine E-Learning-Angebote weiter ausbauen und so auch in diesen Zeiten eine stetige Weiterbildung in den Kooperationskliniken gewährleisten. In Anbetracht dieser Umstände freut es uns besonders, dass das Flying-Intervention-Team-Projekt um ein weiteres Jahr verlängert wurde. Die Liste der teilnehmenden Kliniken wurde in 2020 um das Klinikum Landshut erweitert, wir heißen das neue Mitglied im TEMPiS-Netzwerk herzlich willkommen!
Auch konnte sich in 2020 das TeleSchwindel-Projekt und somit eine flächendeckende Schwindeldiagnostik vor Ort etablieren. Mittlerweile erfolgten bereits 170 FIT-Einsätze und mehr als 2.000 TeleSchwindel-Konsile!
Ich danke all unseren Mitgliedern, Partnern, Förderern und Beteiligten für Ihr herausragendes Engagement. Nur dadurch war es in diesem sehr besonderen Jahr möglich, die Schlaganfallversorgung auf so hohem Niveau zu gewährleisten.
Im Namen des TEMPiS Teams,
Dr. med. Gordian Hubert
Netzwerkkoordinator
